Was bedeutet Trisomie 21 für Schule und Alltag?
Wie leben Kinder mit dem Down-Syndrom im Kleinkindalter?
- Kinder mit Down-Syndrom durchlaufen in den ersten Lebensjahren fast die gleiche Entwicklung wie andere Kinder, nur zeitlich verschoben. Je nach Ausprägung des Down-Syndroms ist wegen des schwachen Muskeltonus häufig eine Krankengymnastik nötig. In der Regel lernen jedoch alle Kinder das Sitzen, Krabbeln und Laufen.
- Pädagogen einer Frühförderstelle kommen ins Haus und unterstützen die Eltern dabei, durch spielerische Aktivitäten die Entwicklung des Kindes zu fördern.
- Gut ist es, wenn Sie von Anfang an mit Ihrem Kind Kontakte suchen wie andere Mütter auch, zum Beispiel in Krabbel- oder Spielgruppen der Familienbildungsstätten oder auf öffentlichen Spielplätzen.
Down Syndrom: Schule und Kindergarten
Das gemeinsame Lernen und Leben in Integrationsklassen bereichert die Entwicklung eines Kindes mit Down-Syndrom aufgrund dessen ausgezeichneter Imitationsfähigkeit enorm
Drei herausfordernde Erfahrungen
- Verweigerung
- Vermeidungsverhalten oder Weglaufen
- aggressives Verhalten gegenüber Mitschüler:innen
- Kaspern
Vielfach sind diese Verhaltensweisen als Zeichen einer Reizüberflutung zu sehen. In einer Gemeinschaft von vielen lebhaften MitschülerInnen stoßen Kinder mit Down-Syndrom bald an die Grenzen ihrer visuellen und akustischen Aufnahmefähigkeit. Integration bedeutet daher, sich auch zwischendurch kurze Auszeiten gönnen zu dürfen und in einem Ruheraum auftanken zu können.
Wann immer es möglich ist, profitieren Kinder mit Down-Syndrom vom „Sowohl als auch“: sowohl integrative Angebote im Klassenverband als auch individuelle Lernangebote in einem ruhigen und reizarmen Umfeld. Diese Kombination lässt soziales und kognitives Lernen optimal miteinander verschmelzen.
Zu viele Details verwirren Kinder mit Down-Syndrom häufig zu sehr, sie verlieren leicht den Überblick und werden unkonzentriert. Bei Spielen, Arbeitsblättern, Büchern u.ä. gilt daher die Empfehlung: „Weniger ist mehr“. Dies erhöht die Aufmerksamkeit und steigert die Lernfortschritte.
Um Kinder mit dem Down Syndrom in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Fähigkeiten zu unterstützen, muss eine individuelle Förderung früh einsetzen. Logopädie, Einsatz von Zeichen und Gebärden als Unterstützung der Sprache, Ergo- und Physiotherapie (Entwicklung des Muskelaufbaus und der motorischen Fähigkeiten). Förderung individueller, besonderer Begabungen. Durch das breite Therapieangebot können heutzutage Menschen mit Down Syndrom oft lesen und schreiben. Kinder mit Down Syndrom besitzen ein sehr gut ausgeprägtes Sozialverhalten. Im Lernverhalten ist der visuelle Bereich gut ausgebildet. Gesehenes und erlebtes bleibt im Gedächtnis besser erhalten, als erlerntes und trainiertes. Besondere Begabungen haben viele Kinder mit DS im Bereich der Musikalität, der Rhythmik (Tanzen) und der Imitationsfähigkeit (Theater). Die Eltern werden durch regelmäßige Gespräche und Beratungen begleitet.
Trisomie 21 im Alltag
Der Alltag vieler Kinder mit Down-Syndrom sieht daher noch immer so aus, dass sie am Morgen zu Hause abgeholt und bis nachmittags in einer klassischen Sonderschule – getrennt von den sogenannten normalen Kindern – unterrichtet werden. Werkstätten für Behinderte sind noch immer der Hauptarbeitgeber von Menschen mit Down-Syndrom. Doch der Integrationsgedanke in die „normale“ Arbeitswelt setzt sich mehr und mehr durch. Schon heute finden Menschen mit Down-Syndrom im Gastgewerbe, Altersheimen, Krankenhäusern, Geschäften, als Schauspieler, Maler, Weber oder Töpfer Arbeit.
Auch beim Wohnen geht der Trend weg von den großen Wohnheimen für Behinderte hin zu kleineren Wohneinheiten, zum Beispiel zu sozialpädagogisch betreuten Wohngemeinschaften, in denen Behinderte mit nicht-behinderten Freunden zusammenleben.
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