Im Kontext der sozialen Informationsverarbeitung bezieht sich der Begriff „Salienz“ auf die herausragende oder hervorstechende Merkmale von Informationen oder Reizen. Saliente Informationen fallen auf und werden besonders beachtet oder bevorzugt verarbeitet. Dieser Prozess ist wichtig, da er beeinflusst, welche Informationen wir in einer sozialen Situation wahrnehmen, wie wir sie interpretieren und welche Bedeutung wir ihnen zuschreiben. In der sozialen Informationsverarbeitung sind verschiedene Faktoren dafür verantwortlich, welche Informationen als salient betrachtet werden. Hier sind einige Beispiele:

Körpersprache, Gestik und Mimik

Auffällige Köperhaltung, Gesten oder Gesichtsausdrücke können die Aufmerksamkeit in einer sozialen Situation auf sich ziehen. Eine Lehrkraft kann z.B. durch eine stabile und raumgreifende Körperhaltung mehr Präsenz ausdrücken und ihrer Kommuniktation mehr Salienz verleihen. Ein Klatschen kann in einer Konfliktsituation die Aufmerkskeit auf sich ziehen und somit einen Unterbrecher setzen.

Lautstärke und Betonung

Paraverbale können salient sein, denn ein besonders lautes oder betontes Wort kann salient sein und die Bedeutung einer Aussage verstärken.

Kleidung und Erscheinung

Auffällige Kleidung oder ein ungewöhnliches Erscheinungsbild können in sozialen Gruppen als salient wahrgenommen werden.

Ungewöhnliches Verhalten

Wenn jemand sich ungewöhnlich verhält, kann dies salient sein und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Die Salienz in der sozialen Interaktion beeinflusst, welche Informationen als relevant wahrgenommen werden und welche in den Hintergrund treten. Sie spielt daher eine Rolle in der Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren und soziale Situationen interpretieren.