Regeln für Leichte Sprache
Regeln für Leichte Sprache
Leichte Sprache ist eine speziell vereinfachte Form der Sprache, die darauf abzielt, Informationen für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten leicht verständlich zu machen. Sie folgt festen Regeln, die sich von der einfachen Sprache und der Standardsprache deutlich unterscheiden. Dieses Handout gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Regeln, die Sie bei der Erstellung von Texten in Leichter Sprache beachten sollten, um eine größtmögliche Barrierefreiheit zu gewährleisten.
Wörter:
- Benutze einfache Wörter.
- Benutze Wörter, die etwas genau beschreiben.
- Benutze bekannte Wörter.
- Erkläre schwere Wörter.
- Benutze kurze Wörter.
- Wenn es nicht geht, dann trenne lange Wörter.
- Verzichte auf Abkürzungen. Manche Abkürzungen sind aber okay.
- Benutze Verben (=Tuwörter). Vermeide Hauptwörter.
- Benutze aktive Wörter.
- Vermeide Genitiv. Genitiv erkennt man oft an dem Wort: „des“. Verwende lieber: „von“, „von dem“ oder „vom“.
- Vermeide Konjunktiv. Konjunktiv erkennt man an: hätte, könnte, müsste, sollte, wäre, würde.
- Benutze positive Sprache.
- Vermeide Redewendungen und bildliche Sprache. Zum Beispiel: Das Wort Raben-Eltern ist bildliche Sprache. Raben-Eltern sind nicht die Eltern von Raben-Küken. Man meint: schlechte Eltern.
- Benutze immer die gleichen Wörter für die gleichen Dinge. Zum Beispiel: Du schreibst über Medikamente. Benutze dabei immer ein Wort. Wenn du zum Beispiel von einer Tablette schreibst, nenne es immer Tablette und wechsle nicht zwischen Tablette und Pille.
Zeichen:
- Vermeide Sonder-Zeichen.
- Wenn doch, erkläre das Sonder-Zeichen.
Zahlen:
- Schreibe sie so, wie man sie kennt.
- Vermeide alte Jahres-Zahlen.
- Vermeide hohe Zahlen.
- Vermeide Prozent-Zahlen.
- Schreib Telefon-Nummern mit Leerzeichen.
Sätze:
- Schreibe kurze Sätze.
- Benutze einen einfachen Satzbau.
- Mache in jedem Satz nur eine Aussage.
- Die maximale Satzlänge beträgt 8 Wörter.
- Am Anfang vom Satz dürfen auch diese Worte stehen: Oder, Wenn, Zum Beispiel, Weil, Und, Aber.
Texte:
- Spreche die LeserInnen persönlich an. Benutze die Anrede Sie.
- Wann geht die Anrede Du? Bei Kindern, wenn ich LeserInnen kenne oder ich die Menschen schon duze.
- Vermeide Fragen. Manche Menschen fühlen sich dadurch belehrt. Manche Menschen denken.
Gestaltung und Bilder:
- Benutze eine einfache Schrift.
- Benutze eine große Schrift. Wenn du zum Beispiel Arial benutzt, dann benutze Größe 14 oder größer.
- Lass genug Abstand in den Zeilen.
- Schreibe jeden neuen Satz in eine neue Zeile.
- Schreibe alle Wörter in eine Zeile, die vom Sinn her zusammen gehören.
- Lass den Satz zusammen. Schreibe den ganzen Satz auf die nächste Seite. Noch besser: Lass den Absatz zusammen.
- Mache viele Absätze und Überschriften.
- Hebe wichtige Dinge hervor.
- Verwendung von Bildern, Symbolen oder Piktogrammen zur Veranschaulichung des Textes.
Fazit
Die Beachtung dieser Regeln für die Leichte Sprache ist entscheidend, um Informationen zugänglich und verständlich für eine wichtige Zielgruppe zu gestalten. Durch die konsequente Anwendung dieser Richtlinien können Sie dazu beitragen, Kommunikationsbarrieren abzubauen und Menschen mit kognitiven Einschränkungen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. Denken Sie daran, dass Klarheit und Einfachheit im Mittelpunkt der Leichten Sprache stehen
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