Die soziale Informationsverarbeitung beschreibt den Prozess, durch den Menschen soziale Situationen und Interaktionen wahrnehmen, interpretieren und darauf reagieren. Dieser Prozess beinhaltet fünf Schritte: Wahrnehmung, Interpretation, Klärung eigener Ziele, Erkennen von Handlungsmöglichkeiten und Ausführen der Handlung.

Die Wahrnehmung ist der erste Schritt in der sozialen Informationsverarbeitung. Dabei werden Informationen aus der Umgebung aufgenommen und verarbeitet. Diese Informationen können visueller, auditiver oder taktiler Natur sein und umfassen beispielsweise Körpersprache, Mimik, Tonfall und Gestik.

Im nächsten Schritt erfolgt die Interpretation der wahrgenommenen Informationen. Hierbei werden die Informationen mit bereits vorhandenem Wissen und Erfahrungen abgeglichen, um eine Bedeutung zu finden. Dabei können unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen, wie zum Beispiel der Kontext der Situation, die Beziehung zwischen den Interaktionspartnern oder auch persönliche Einstellungen und Vorurteile.

Nach der Interpretation folgt die Klärung eigener Ziele. Hierbei werden die eigenen Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf die soziale Situation identifiziert. Das kann beispielsweise der Wunsch nach Anerkennung, Harmonie oder auch Konfliktvermeidung sein.

Sobald die eigenen Ziele geklärt sind, erfolgt der nächste Schritt: das Erkennen von Handlungsmöglichkeiten. Dabei werden verschiedene Handlungsalternativen abgewogen, um das eigene Ziel bestmöglich zu erreichen. Hierbei können beispielsweise verschiedene Verhaltensweisen oder Strategien in Betracht gezogen werden.

Der letzte Schritt ist das Ausführen der Handlung. Hierbei wird eine der zuvor identifizierten Handlungsmöglichkeiten umgesetzt. Dabei kann es zu Rückmeldungen und Reaktionen der Interaktionspartner kommen, welche erneut wahrgenommen, interpretiert und in die Entscheidungsfindung einbezogen werden können.

Insgesamt ist die soziale Informationsverarbeitung ein komplexer Prozess, der individuell unterschiedlich gestaltet sein kann. Durch die Berücksichtigung der einzelnen Schritte können jedoch Konflikte vermieden und erfolgreiche Interaktionen gefördert werden.