Cliquen und Cliquenbildung im Kontext Schulbegleitung
In der Schulwelt begegnen uns täglich soziale Strukturen und Interaktionen, die das schulische Leben unserer Kinder beeinflussen können. Eine wichtige Dimension dieser Dynamik sind Eigen- und Fremdgruppen, die sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler haben können. Dieser Blogbeitrag wird zunächst das Konzept von Eigen- und Fremdgruppen im schulischen Kontext allgemein erklären, bevor er sich speziell der Thematik der Cliquenbildung widmet und deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche in Schulbegleitung diskutiert.
Begriffsklärung
Peergroup: Der Begriff „Peergroup“ bezieht sich allgemein auf eine Gruppe von Gleichaltrigen, die ähnliche soziale Merkmale oder Entwicklungsstufen teilen. Diese Gruppen können sowohl Eigen- als auch Fremdgruppen sein. Peergroups sind wichtig für die soziale Entwicklung, da sie die Grundlage für Vergleiche, Identitätsbildung und soziale Unterstützung bieten. Sie können jedoch auch dazu führen, dass Kinder und Jugendliche sich selbst in Bezug auf ihre Gleichaltrigen bewerten.
Eigengruppe: Eine Eigengruppe ist eine soziale Gruppe, in der Menschen sich freiwillig zusammenschließen, basierend auf gemeinsamen Interessen, Aktivitäten oder Merkmalen. Diese Gruppen bieten emotionale Unterstützung, Identität und Zugehörigkeit. Zum Beispiel können Leute, die sich für Musik begeistern, eine Eigengruppe bilden, um ihre Leidenschaft zu teilen.
Fremdgruppe: Im Gegensatz dazu sind Fremdgruppen Gruppierungen, in die Menschen aufgrund äußerer Faktoren eingeteilt werden. Fremdgruppenbildung erfolgt oft ohne ihre Wahl, was gelegentlich zu sozialen Spannungen führen kann. Denn oft ist die Einteilung als Fremdgruppe „der Anderen“ konstituierend und identitätsstiftend für die Eigengruppe. Es entsteht das bekannte Schema „Wir“ und „Die“.
Clique: Cliquen sind eine spezielle Art von Eigengruppen, die oft auf enger Freundschaft und gemeinsamen Interessen basieren. Sie sind in der Regel klein, bestehen aus engen Bindungen und können sich durch exklusives Verhalten auszeichnen. Cliquenbildung kann positive Aspekte wie emotionale Unterstützung und gemeinsame Interessen bieten, aber auch negative Auswirkungen haben, wie Exklusion und Gruppendruck.
Eigengruppen und Fremdgruppen im schulischen Kontext
Eigen- und Fremdgruppen sind soziale Gruppierungen, die in der Schulumgebung eine entscheidende Rolle spielen. Diese Gruppen können das schulische Leben erheblich beeinflussen, daher ist es wichtig, ihr Wesen genauer zu verstehen.
Eigengruppen sind Gruppen, in denen Schülerinnen und Schüler sich freiwillig zusammenschließen, basierend auf gemeinsamen Interessen, Aktivitäten oder Merkmalen. Diese Gruppen bieten emotionale Unterstützung, Identität und Zugehörigkeit.
Fremdgruppen sind Gruppen, in denen Schülerinnen und Schüler aufgrund äußerer Faktoren wie ähnlichem Hintergrund, ähnlichen Merkmalen oder gemeinsamen Interessen eingeteilt werden, oft selbst gefragt zu werden. Solche Fremdgruppen können andere Klassen sein, aber auch in einer Klasse entstehen. Das Entstehen solcher Gruppen kann Konflikte und soziale Spannungen hervorrufen.
Cliquenbildung an der Schule
Cliquen sind eine spezielle Form von Eigengruppen, die in vielen Schulen vorkommen. Sie haben sowohl positive als auch negative Aspekte:
Positive Aspekte der Cliquenbildung:
- Soziale Unterstützung: Cliquen bieten emotionale Unterstützung und Freundschaft. Sie können für Kinder und Jugendliche einen sicheren Hafen darstellen, in dem sie sich verstanden und akzeptiert fühlen.
- Gemeinsame Interessen und Hobbys: Cliquenbildung ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, ihre Interessen und Hobbys mit Gleichgesinnten zu teilen, was zu einer tieferen Identifikation und Freude am schulischen Leben führen kann.
- Entwicklung sozialer Fähigkeiten: Innerhalb von Cliquen lernen Kinder und Jugendliche, wie man Beziehungen pflegt, Konflikte löst und Teamarbeit praktiziert. Diese Fähigkeiten sind lebenswichtig für die soziale Entwicklung.
Negative Aspekte der Cliquenbildung:
- Exklusion: Cliquen können andere Schülerinnen und Schüler ausgrenzen, was zu Gefühlen der Isolation und des Ausschlusses führen kann. Dies kann insbesondere für Kinder mit Einschränkungen oder Behinderungen belastend sein.
- Gruppendruck und Peer-Druck: In einigen Cliquen kann der Druck, sich anzupassen oder bestimmte Verhaltensweisen an den Tag zu legen, negativ sein. Dies kann die individuelle Freiheit und Autonomie einschränken.
- Konflikte und Mobbing: In manchen Fällen können Cliquen Konflikte und Mobbingverhalten fördern, insbesondere wenn sie sich gegen andere Schülerinnen und Schüler richten.
Positive und negative Auswirkungen der Cliquenbildung auf Kinder / Jugendliche mit Behinderung / Einschränkungen
Die Cliquenbildung kann für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder Einschränkungen sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben:
Positive Auswirkungen:
- Soziale Integration: In einigen Fällen können Cliquen Kinder mit Behinderungen integrieren und ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Akzeptanz vermitteln.
- Unterstützung und Freundschaft: Einige Cliquen sind sehr inklusiv und bieten ihren Mitgliedern, einschließlich Kindern mit Behinderungen, Unterstützung und Freundschaft.
Negative Auswirkungen:
- Ausgrenzung: Kinder mit Behinderungen können sich ausgeschlossen fühlen, wenn Cliquen aufgrund von Vorurteilen oder Unwissenheit keine Integration ermöglichen.
- Stigmatisierung: In einigen Fällen könnten Kinder mit Behinderungen aufgrund ihrer Teilnahme an einer speziellen Clique stigmatisiert werden, was zu Vorurteilen und sozialer Isolation führen kann.
Schulbegleitung und ihre Auswirkungen auf Cliquenbildung
Schulbegleitung ist ein Unterstützungssystem, das speziell für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen entwickelt wurde. Die Schulbegleitung kann positiven und negativen Auswirkungen von Schulbegleitung auf die Cliquenbildung haben:
Positive Auswirkungen:
- Inklusion: Schulbegleitung kann dazu beitragen, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen besser in die Schule und die Gemeinschaft integriert werden. Dies kann dazu führen, dass sie sich in bestehenden Cliquen wohl fühlen oder neue Freundschaften knüpfen können.
- Soziale Unterstützung: Schulbegleitung kann auch dazu beitragen, soziale Fähigkeiten zu entwickeln und die soziale Interaktion in Gruppensituationen zu fördern.
Negative Auswirkungen:
- Isolation: Es besteht das Risiko, dass Kinder mit Schulbegleitung sich aufgrund ihrer besonderen Bedürfnisse aber auch der Anwesenheit der Schulbegleitung von ihren Altersgenossen isoliert fühlen, bzw. isoliert werden. Dies kann zu einer geringeren Beteiligung in Cliquen führen.
- Stigmatisierung: Einige Kinder könnten aufgrund ihrer Schulbegleitung stigmatisiert werden, was es die Bildung von Cliquen erschweren kann, da andere Schüler Vorurteile gegenüber ihnen haben könnten.
Fazit:
Eigen- und Fremdgruppen, einschließlich Cliquen, spielen eine bedeutsame Rolle im schulischen Umfeld. Schulbegleitung kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Cliquenbildung und soziale Integration von Kindern und Jugendlichen haben. Daher ist es entscheidend, dass Schulen und Schulbegleiterinnen und -begleiter gemeinsam daran arbeiten, ein inklusives und unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, sich in sozialen Gruppen zu entwickeln und zu integrieren.
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