Das Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun
Das Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun ist ein hilfreiches Modell, das die verschiedenen Ebenen der Kommunikation veranschaulicht. Es wurde von dem deutschen Psychologen Friedemann Schulz
Die vier Ebenen des Kommunikationsquadrats
1. Sachebene
Die Sachebene umfasst den reinen Sachinhalt einer Mitteilung. Hier geht es darum, was wörtlich gesagt wird, welche Informationen vermittelt werden und welche Aussagen oder Fragen getroffen werden: Im DaZ-Kontext könnten dies beispielsweise grammatische Strukturen, Vokabeln, Sätze oder Übungen sein, die den Schülerinnen und Schülern präsentiert werden.
2. Selbstoffenbarung
Die Selbstoffenbarungsebene beschreibt, was der Sender über sich selbst preisgibt. Persönliche Einstellungen, Meinungen, Gefühle und Haltungen fließen in die Kommunikation ein: Für Lehrkraft, Schüler oder Schulbegleitung bedeutet dies, dass durch die Art und Weise, wie Inhalte vermittelt werden, auch etwas über die eigene Beziehung zu den Lernenden kommuniziert wird. Beispielsweise könnten Sympathie, Motivation oder Interesse an der individuellen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler durch die nonverbale Kommunikation ausgedrückt werden.
3. Beziehungsebene
Die Beziehungsebene betrifft das Verhältnis zwischen Sender und Empfänger: Hier wird deutlich, wie die Lehrkraft die Beziehung zu den Lernenden gestaltet und wie sie sich selbst und die Lernenden in der Interaktion sieht. Eine positive Beziehungsebene wird durch Wertschätzung, Respekt und Vertrauen geprägt, während Konflikte, Dominanz oder Abwertung die Kommunikation negativ beeinflussen können.
4. Appellebene
Auf der Appellebene zeigt sich, welche Wirkung oder welches Verhalten die Lehrkraft beim Empfänger erreichen möchte. Hier stehen Handlungsaufforderungen oder Verhaltenserwartungen im Vordergrund. Im Unterricht könnte dies die Erwartung sein, dass die Lernenden:
- aktiv am Unterricht teilnehmen,
- die deutsche Sprache im Alltag anwenden,
- regelmäßig Hausaufgaben erledigen.
Fazit
Für Lehrkräfte, Schulbegleiter, etc. ist es entscheidend, sich der verschiedenen Ebenen des Kommunikationsquadrats bewusst zu sein. Die Art und Weise, wie Inhalte vermittelt werden, beeinflusst sowohl die Beziehung zu den Lernenden als auch deren Motivation und Handeln. Eine klare Sprache auf der Sachebene, eine wertschätzende Haltung auf der Beziehungsebene und eindeutige Erwartungen auf der Appellebene tragen zu einer effektiven und unterstützenden Lernumgebung für Schülerinnen und Schüler bei.
Kommentare
Das Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>